Dieses Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe rund um die OKR-Methode (Objectives and Key Results), einem agilen Framework für zielgerichtetes Arbeiten und Unternehmensführung. Die Begriffe sind alphabetisch sortiert, um dir eine einfache Orientierung zu ermöglichen.
Agilität / Agiles Manifest
Agilität beschreibt die Fähigkeit von Organisationen, flexibel und schnell auf Veränderungen zu reagieren. Das Agile Manifest ist ein grundlegendes Dokument für agiles Arbeiten, das Prinzipien wie Kundenorientierung, iterative Entwicklung und Zusammenarbeit fördert. Agilität spielt eine wichtige Rolle bei OKRs, da sie schnelles Anpassen von Zielen ermöglicht.
Alignment (Ausrichtung)
Die Abstimmung der Ziele zwischen verschiedenen Ebenen und Bereichen einer Organisation (z. B. Unternehmen, Teams, Einzelpersonen). Alignment sorgt dafür, dass alle an denselben strategischen Prioritäten arbeiten. Eine klare Ausrichtung reduziert Zielkonflikte und fördert die Zusammenarbeit. Das horizontale Alignment beschreibt hierbei die Abstimmung der Zeile zwischen verschiedenen Teams und das vertikale Alignment die Abstimmung zwischen verschiedenen Hierarchiebenen.
Bottom-up-Ansatz
Ein Ansatz, bei dem Teams oder Mitarbeiter ihre eigenen OKRs definieren und diese mit den strategischen Zielen der Organisation abstimmen. Dieser Ansatz fördert Eigenverantwortung, Motivation und kreative Lösungen. OKR setzt auf einen Kombination aus Top-down UND Bottom-up.
CFR (Conversation, Feedback, Recognition)
CFR steht für regelmäßige Gespräche (Conversation), konstruktives Feedback (Feedback) und die Anerkennung von Leistungen (Recognition). Diese ergänzen das OKR-System, indem sie den menschlichen Faktor stärken, Mitarbeiterbindung fördern und den Fokus auf Ziele aufrechterhalten.
Check-in
Regelmäßige Meetings, in denen der Fortschritt der OKRs überprüft wird. Diese können wöchentlich (Weekly) oder zweiwöchentlich (Bi-weekly) stattfinden und dienen dazu, Herausforderungen zu identifizieren und den Fokus beizubehalten. Check-ins verbessern die Transparenz und helfen Teams, agil zu bleiben.
Fokus
Fokus ist ein zentrales Prinzip der OKR-Methode. Es bedeutet, sich auf wenige, wirklich wichtige Ziele zu konzentrieren, anstatt zahlreiche parallel zu verfolgen. Durch die Beschränkung auf 3-5 Objectives pro Zyklus wird sichergestellt, dass Ressourcen effektiv eingesetzt und Prioritäten klar kommuniziert werden. Fokus steigert die Produktivität und hilft Teams, ihre Energie auf das Wesentliche zu lenken.
Framework
Ein Framework ist ein strukturiertes Modell oder eine Methodik, das dazu dient, komplexe Prozesse oder Systeme übersichtlich und handhabbar zu gestalten. OKRs sind ein Framework für zielgerichtetes Arbeiten, das Teams hilft, ihre Aktivitäten an strategischen Zielen auszurichten, Fortschritte zu messen und den Fokus zu bewahren. Frameworks wie OKRs bieten Orientierung und Flexibilität zugleich, was sie besonders in dynamischen Arbeitsumfeldern wertvoll macht. Das OKR-Framework muss an die Bedürfnisse, Ziele und Arbeitsweise der jeweiligen Organisation angepasst werden.
Hoshin Kanri
Eine japanische Managementmethode, die strategische Ziele (Hoshin) mit operativen Aktivitäten verknüpft. Sie ähnelt OKRs, legt jedoch größeren Fokus auf langfristige Planung und strukturierte Umsetzung. OKRs können in Hoshin-Kanri-Systemen als operative Ergänzung eingesetzt werden.
Initiative
Konkrete Projekte, ToDos oder Maßnahmen, die Teams umsetzen, um die definierten Key Results zu erreichen. Initiativen stehen im operativen Kontext und unterstützen die Umsetzung strategischer Ziele.

Kadenz
Die Kadenz beschreibt die Frequenz, in der OKRs geplant, überprüft und evaluiert werden. Eine typische Kadenz besteht aus einem vierteljährlichen Zyklus für OKRs und einem jährlichen Zyklus für strategische Ziele (MOAL).
Key Results (Schlüsselergebnisse)
Messbare und spezifische Ergebnisse, die zeigen, ob ein Objective erreicht wurde. Sie sind quantitativ, zeitgebunden und stellen den Fortschritt klar dar. Effektive Key Results sind ambitioniert und fordern eine gewisse Anstrengung.
Key Performance Indicators (KPIs)
KPIs sind wichtige Kennzahlen, die den Fortschritt oder Erfolg eines bestimmten Prozesses, Projekts oder Ziels messen. Sie liefern quantitative Daten, um Entscheidungen zu treffen. Im Unterschied zu OKRs dienen KPIs oft dazu, den Status quo zu überwachen, während OKRs ambitionierte Verbesserungen oder Veränderungen anstreben. Beispiel: Umsatzwachstum als KPI vs. Verdopplung der Kundenbindung als OKR. KPIs liefern aber wertvollen Input, zu welchen Themen OKRs gebildet werden sollen.
Lagging Measures
Kennzahlen, die den Erfolg vergangener Aktivitäten messen. Sie zeigen Ergebnisse auf, die bereits eingetreten sind, und werden oft zur Bewertung von OKRs herangezogen (z. B. Umsatzsteigerung).
Leading Measures
Indikatoren, die künftige Ergebnisse vorhersagen können. Sie sind proaktiv und helfen, Fortschritte rechtzeitig zu steuern (z. B. Anzahl der abgeschlossenen Verkaufsanrufe). OKRs basieren häufig auf einer Kombination aus leading und lagging Measures.
MbO (Management by Objectives)
Eine traditionelle Managementmethode, bei der Ziele (Objectives) von oben nach unten vorgegeben werden. Im Gegensatz zu OKRs liegt der Fokus bei MbO stärker auf Ergebnissen und weniger auf der Flexibilität oder Mitarbeiterbeteiligung.
MOAL (Midterm Goals)
Ein Jahresziel oder strategisches Ziel, das als Leitlinie für mehrere OKR-Zyklen dient. Es stellt sicher, dass langfristige Prioritäten nicht aus den Augen verloren werden. MOALs werden häufig auf der Managementebene definiert aber es kann auch sinnvoll sein, auf der Teamebene MOALs zu definieren, um der „Quartalsdenke“ entgegenzuwirken.
Moonshot Goals
Sehr ambitionierte, fast unrealistische Ziele, die darauf abzielen, Innovation und außergewöhnliche Ergebnisse zu fördern. Sie fordern Teams dazu heraus, kreative Lösungen zu entwickeln.
Objective (Ziel)
Ein qualitatives, inspirierendes und motivierendes Ziel, das beschreibt, wohin man gelangen möchte. Objectives sind klar definiert, herausfordernd und bilden die Grundlage für Key Results.
OKR Coach
Ein interner oder externer Experte, der Teams und Führungskräfte dabei unterstützt, die OKR-Methode erfolgreich einzuführen und umzusetzen. Ein OKR Coach hilft dabei, die Ziele zu definieren, Fortschritte zu überprüfen und die Methode nachhaltig zu etablieren.
OKR-Planungszyklus
Der Zeitrahmen, in dem OKRs erstellt, umgesetzt und evaluiert werden. Typischerweise handelt es sich um vierteljährliche Zyklen, ergänzt durch jährliche strategische Zielsetzungen, siehe auch Kadenz.
OKR-Software
Digitale Tools, die Unternehmen dabei unterstützen, OKRs zu planen, zu verwalten und den Fortschritt zu überwachen. Diese Software bietet Funktionen wie transparente Zielübersichten, Fortschrittsberichte und Feedback-Optionen, um die Umsetzung der OKR-Methode zu erleichtern.
Outcome
Die tatsächlichen Auswirkungen oder Ergebnisse einer Initiative. Outcomes messen den Mehrwert oder die Wirkung für Kunden, Unternehmen oder andere Stakeholder.
Output
Die direkten Ergebnisse einer Aktivität oder Initiative, wie beispielsweise abgeschlossene Projekte oder Produkte. Outputs sind weniger aussagekräftig als Outcomes, da sie den Mehrwert nicht direkt reflektieren.
Retrospektive
Ein Meeting im OKR-Zyklus, um zu analysieren, welche Ziele erreicht wurden, was gut funktioniert hat und was verbessert werden kann. Die Retrospektive dient der kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung des OKR-Frameworks.
Review
Eine strukturierte Überprüfung am Ende eines OKR-Zyklus, bei der Fortschritte bewertet, Ergebnisse präsentiert und Learnings für zukünftige Zyklen abgeleitet werden.
S.M.A.R.T.
Ein Akronym für ein bewährtes Prinzip der Zielsetzung: Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert. Während OKRs ambitionierter sind, können sie dennoch S.M.A.R.T.-Kriterien erfüllen.
Stretch Goals
Ziele, die absichtlich so gesetzt werden, dass sie schwer, aber nicht unmöglich zu erreichen sind. Stretch Goals fördern Innovation und motivieren Teams, über sich hinauszuwachsen. Bitte nicht verwechseln mit Moonshot Goals, diese sind NICHT erreichbar.
Strategie
Der übergeordnete Plan einer Organisation, der die langfristigen Ziele und den Weg zu deren Erreichung beschreibt. OKRs verbinden strategische Pläne mit operativen Aktivitäten.
Top-down-Ansatz
Ein Ansatz, bei dem OKRs von der Führungsebene vorgegeben und anschließend von Teams und Mitarbeitern konkretisiert werden. So wird sichergestellt, dass die gesamte Organisation an den strategischen Prioritäten ausgerichtet ist. OKR setzt auf einen Kombination aus Top-down UND Bottom-up.
Transparency (Transparenz)
Die Offenlegung von OKRs innerhalb der Organisation, sodass alle Mitarbeiter Ziele und Fortschritte einsehen können. Transparenz fördert Vertrauen, Zusammenarbeit und ein gemeinsames Verständnis der Prioritäten.
VUKA (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität)
Ein Akronym, das die Herausforderungen moderner, dynamischer Märkte beschreibt. OKRs bieten eine effektive Methode, um in einer VUKA-Welt flexibel, anpassungsfähig und zielorientiert zu bleiben.